Nährboden für Ideen

Hager Group-Kollegen erproben neue Produkte und Arbeitsformen

Nährboden
für Ideen

Ungewöhnliche Konzepte entstehen, indem man Menschen an einem unkonventionellen Ort vor außer­gewöhnliche Aufgaben stellt. Genau darum geht es im neuen „Garden“ in Obernai, im französischen Elsass. Der Garden ist ein Ort, der der Innovation gewidmet ist und unsere Art des Arbeitens und Kooperierens auf den Kopf stellen könnte.

Ein Mittwoch im Untergeschoss des Hager Forum in Obernai. 20 deutsche Hager-Vertriebsmitarbeiter bemühen sich seit den Morgenstunden Fehler zu machen. Genauer gesagt: Sie probieren Dinge aus, die sie noch nie zuvor getan haben. Scheitern. Versuchen es erneut. Fluchen, lachen, experimentieren. Und gelangen auf diese Art zu ungewöhnlichen, mitunter überraschenden, vor allem aber immer besseren Lösungen.

Genau darum geht es im Garden, der neu eröffneten Kreativ-Werkstatt, in der jeder seine Ideen konkretisieren, Lösungen suchen und experimentieren kann. Der Garden basiert auf dem Konzept des FabLab, was für „Fabrication Laboratory“ steht. Dieser Ansatz, der 2002 am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) geboren wurde, hat sich mittlerweile zu einer weltweiten Bewegung von Menschen entwickelt, die auf neue Art miteinander arbeiten und zu ganz neuen Ideen kommen wollen.

Johann Michel arbeitete als Innovationsingenieur in der Automobilindustrie, bevor er vor zwei Jahren zur Hager Group stieß. In seiner Freizeit unternimmt er ganz ähnliche Dinge wie während seiner Arbeitszeit: Er ist Mitbegründer eines öffentlichen FabLabs in seiner Heimatstadt Straßburg.

Auf den ersten Blick könnte man den Garden für den außergewöhnlich gut ausgestatteten Werkraum einer Universität halten. Im Herbst 2017 eröffnet, ist der Garden jedoch vielmehr ein „Creative Lab“, ein neues Experimentierfeld von 400m². Als eine Mischung aus Labor, Garage und Werkstatt bietet der Ort Platz für Kreativität und konkrete Umsetzung. Zur Verfügung stehen Designarbeitsplätze, Werkbänke und Werkzeuge, Smartboards, eine interaktive Präsentationsfläche sowie Computer, Sitzgruppen, 3D-Drucker und jede Menge andere Materialien. Von einer Schiene an der Decke wachsen Grünpflanzen, von einem Monitor blinken Zitate sowie das von Charlie Chaplin: „Scheitern ist unwichtig. Es braucht Mut, um einen Narren aus sich zu machen.“

Tatsächlich ist der Garden Business Workshops und wegweisenden Produktideen gewidmet. Innovation ist hier allgegenwärtig und ausgesprochenes Ziel ist es, Mitarbeitern und Partnern der Hager Group ganz neue Perspektiven zu eröffnen. „Mit dem Garden schaffen wir ideale Bedingungen, damit sich Innovation entfalten kann“, erklärt Johann Michel, „Creative Lab Leader“, manchmal aber auch einfach der „Gärtner“ genannt.

Zu den „idealen Bedingungen“, auf die Johann Michel anspielt, zählt vor allem die ungewöhnliche Umgebung: Im Garden kommen Menschen fernab ihrer gewohnten Büros und Routinen „im Grünen“ zusammen. Im Garden erwartet sie nicht nur eine kompetente Betreuung, sondern vom 3D-Drucker über eine kleine Lackierkabine bis zum Fotostudio alles, was es für die Kreation, Produktion und Präsentation von Produktkonzepten und Lösungen braucht. Johann Michel dazu: „Hier lernen die Kollegen, ihre Ideen nicht nur bis zum Prototypen zu entwickeln, sondern auch entsprechend zu argumentieren und zu verkaufen.“

Warum „Garden“? Der Raum im Untergeschoss des Hager Forums in Obernai trug ursprünglich den Namen Den (engl. für ‚Höhle‘), bevor er zum Garden umgestaltet wurde.
Hinter der Namenswahl steckt der Gedanke eines Gartens, in dem Ideen und Konzepte gesät werden und wachsen.
Voller Einsatz Ideen entwickeln und Produkte entwerfen.
Auf den ersten Blick mögen manche der Produktprototypen kurios oder sogar ungelenk wirken. Auf den zweiten aber wird deutlich, wie viel ungebremste Kreativität in ihnen steckt.

Bei den 20 Kollegen der Hager Group, die an diesem Morgen im Garden zu Gast sind, geht es außerdem um eine weitere Aufgabe. Als Außendienstler sind es die Männer gewohnt, mit Kunden über die technischen Eigenschaften und den Preis von Produkten zu sprechen. Das Design von Produkten – und damit eine komplexe Eigenschaft, die für Hager-Produkte sehr wichtig ist – kommt da häufig zu kurz. Und weil das so ist, erläutert Hager Group Design Studio Director Erwin van Handenhoven an diesem Morgen ausführlich die Designsprache der Hager Group. Daraufhin bekommen die Workshop-Teilnehmer die Aufgabe, selbst ein Produkt zu gestalten. Ausgestattet mit Werkzeug, Polyurethanblöcken und einem genauen Briefing ihrer Zielgruppe, machen sie sich an die Arbeit.

„Die Kollegen lernen hier, wie man Dinge auch anders machen kann. Dass Scheitern erwünscht ist, weil man nur so lernt, besser zu werden“ erklärt Irène Beauvois vom Design Studio Team der Hager Group, die den Workshop begleitet. „Viele wissen gar nicht, wie viel Kreativität in ihnen steckt.“

Das aber wird auch dem Letzten klar, als die Arbeitsgruppen am späten Vormittag ihre Ergebnisse präsentieren. Auf den ersten Blick mögen manche der Produktprototypen kurios oder sogar ungelenk wirken. Auf den zweiten aber wird deutlich, wie viel ungebremste Kreativität in ihnen steckt.

Wenn man sich also fragt, was der Garden der Hager Group am Ende wirklich ist – Labor? Ideenwerkstatt? Workshopraum? – dann ist die Antwort klar: Der Garden ist ein fruchtbarer Nährboden für Ideen, von denen wir heute noch nicht einmal ahnen, dass sie im Unternehmen keimen können.

Freiraum für Kreativität

Design Studio Director Erwin Van Handenhoven und Vice President Strategy Jean Lasserre über den Garden der Hager Group und die Kunst, Austausch anzustoßen.
Jean Lasserre, Ingenieur, MBA, kam Anfang 2016 zur Hager Group. Er leitet die Abteilung Corporate Strategy – ein interdisziplinäres Team, das sowohl technologisches und finanzielles (Mergers & Acquisitions) Wissen sowie Business-Erfahrung mitbringt und das an strategisch relevanten Entwicklungen für das Unternehmen arbeitet.
Erwin Van Handenhoven ist Leiter des Design Studios der Hager Group. Der belgische Designer verantwortet die emotionale und funktionale DNA unserer Produkte, Interaktionen und Lösungen.

Wie entstand die Idee, einen Garden im Hager Forum zu pflanzen? Und welchem Zweck dient er?

Wir bei der Hager Group haben einen klar strukturierten Prozess der Produkt- und Lösungsentwicklung, was bei einem hochtechnischen Produktportfolio wie unserem auch gar nicht anders sein kann. Um aber noch erfolgreicher sein zu können, haben wir über einen ergänzenden Arbeitsansatz nachgedacht. Das ist der Garden. Er bildet einen neuartigen Kontext, in dem Leute auf andere Weise denken, arbeiten und somit auf andere Ideen kommen können. Er ist eine alternative Umgebung, in der – so hoffen wir – andere Ergebnisse entstehen.

Für wen ist der Garden gedacht?

Jeder, der in der Hager Group auf neue Art arbeiten, denken und mit anderen agieren möchte, ist im Garden herzlich willkommen. Aber um Missverständnissen vorzubeugen: Der Garden mag zwar wie ein Spielplatz wirken, er ist aber weder ein Ort zum Relaxen noch zum gemütlichen Beisammensein. Im Gegenteil; er ist ein Raum, in dem ernsthaft gearbeitet, Ideen entwickelt und verteidigt werden. Ich habe schon einige Garden-Workshops begleitet, in denen höchst relevante Themen auf eine offene, kontroverse Art diskutiert wurden, wie sie sonst im Unternehmen nicht unbedingt angesprochen werden. In den wenigen Monaten seit seiner Eröffnung hat der Garden seinen Nutzen bereits unter Beweis gestellt. Er ist eine wirklich tragfähige Brücke.

Hager-Kollegen erproben neue Produkte und Arbeitsformen mit Erwin Van Handenhoven.

In welchem Sinne bildet der Garden eine Brücke?

Er bildet Brücken sowohl zwischen Teams innerhalb des Unternehmens als auch zwischen der Hager Group und ihrer Umgebung. Er verbindet Machen und Denken, virtuelle und physische Welt, organische und digitale Materie. Nicht zuletzt verbindet er die Kindheit, während der wir in unserem Hirn kontinuierlich neue Verbindungen schaffen, mit dem Erwachsensein, wo diese Fähigkeit bei den meisten weitgehend verloren gegangen ist. Einen Teil dieser kreativen Kraft bringt der Garden zurück.

Im Garden bringen wir Träume mit der Realität zusammen. Häufig ist es ja so, dass Leute großartige Ideen haben und diese sofort ausprobieren möchten, sie aber die Mittel nicht haben. Im Garden jedoch finden sie genau das; einen Ort zum Umsetzen und nicht zuletzt zum Verteidigen ihrer Ideen, was vermutlich einer der schwersten Teile des Innovierens ist.

Nachdem die Hager Group ziemlich erfolgreich ist, könnte man doch fragen, wieso wir überhaupt unsere Art des Arbeitens verändern sollen.

Erfolg heißt, sich erfolgreich den Bedingungen seiner Umwelt anzupassen. Und da sich unsere Umgebung momentan dramatisch verändert, müssen wir es ebenfalls tun.

Wir befinden uns im Zeitalter der digitalen Transformation, aber es wäre falsch zu glauben, dass wir künftig alles am Computer tun werden. Das ist ein Trugschluss. Es ist nach wie vor wichtig, Dinge mit seinen eigenen Händen und zusammen mit anderen Menschen herzustellen. Und genau darum geht es im Garden.

Was muss geschehen, damit Sie den Garden als einen Erfolg werten?

Er ist bereits ein Erfolg. Und zwar seit dem Moment, in dem die ersten Mitarbeiter ihn betreten und verstanden haben, wie andersartig er ist.

Zu einem richtigen Erfolg wird er dann, wenn mehr Kollegen von anderen Standorten und Abteilungen ihn für sich nutzen. Ein gutes Zeichen wäre es auch, wenn unser Topmanagement ihn für sich nutzen würde. Der Garden ist ein Ort, an dem jedermann neue Produkte und Lösungen entwickeln kann. Und am Ende ist es doch genau das, worum es Unternehmen geht. Und unserem ganz besonders.

Hager Group Annual Report 2017/18 – Brücken bauenHager Group-Kollegen erproben neue Produkte und ArbeitsformenFrançois Lhomme über VeränderungDie Hager Group engagiert sich für die GesellschaftMarc Keller, Präsident des Vereins, über die Partnerschaft und ihren NutzenWie die Hager Group Fachhandwerker und Bauherren zusammenbringtMike Elbers über Customer CentricityErfolgreich auf unkonventionellen Wegen: Das Projekt „silhouette“Wie mobile und immobile Welt zusammenwachsenPhilippe Ferragu über DigitalisierungKooperation über Grenzen hinweg: Eine ErfolgsgeschichteDer Unternehmensberater Prof. Peter May über die Eigenheiten von FamilienfirmenFranck Houdebert über Familien­unternehmen – eine Brücke zwischen Vergangenheit und ZukunftTüfteln an der Energielandschaft von morgenUnsere E3-InitiativeUnser AufsichtsratWeltweite KontakteDie Hager Group weltweitImpressumHager Group Annual Report ArchiveHager Group Annual Report 2018/19Hager Group Annual Report 2017/18Hager Group Annual Report 2016Hager Group Annual Report 2015