Unsere Aufsichtsräte zur Energiewende

Zeitenwende

Jede Zeit hat ihre Aufgaben. Welche sind die vordringlichsten? Und was bedeutet Energie//Wende für jeden persönlich? Die Mitglieder des Aufsichtsrats geben Antworten.

Evi Hager, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Vorstandsvorsitzende der Peter und Luise Hager-Stiftung.

Jede Generation hat ihre Aufgaben, und für unsere gehört die Energiewende meiner Überzeugung nach zu den vordringlichsten. Wir müssen unsere Mobilität, unsere Wohngebäude und unsere Industrie zügig auf nachhaltige Energiequellen umstellen und Infrastrukturen schaffen, mit denen wir Energie intelligenter und effizienter nutzen. In Deutschland sind wir mit Erneuerbaren Energieträgern, die bereits ein gutes Drittel zur Stromversorgung beitragen, auf gutem Kurs. In anderen Märkten liegt ein größerer Teil der Wegstrecke noch vor uns.

Solch ein grundlegender Umbau der Energielandschaft ist natürlich eine gewaltige Aufgabe. Deswegen brauchen wir eine zweite Wende, nämlich jene in unseren Köpfen. Wir müssen unser Leben und Wirtschaften neu denken, manche Gewissheit in Frage stellen und Dinge ausprobieren, die uns früher undenkbar erschienen. Das ist, ohne Zweifel, mitunter sehr mühsam. Aber wie wusste schon Francis M. de Picabia, der berühmte Künstler, der seine Stile radikal wechselte wie kaum ein anderer? „Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“ Und diese außergewöhnliche menschliche Fähigkeit sollten wir nutzen.

Peter Hager, Mitglied des Stiftungsrats der Peter und Luise Hager-Stiftung.

Für mutige Unternehmer ist die Energiewende eine Chance, neue Geschäftsfelder zu entwickeln und auch als erste zu besetzen. Daran arbeitet die Hager Group seit Jahren mit Nachdruck. Schon mein Onkel und mein Vater haben Mut bewiesen und unter anspruchsvollen Voraussetzungen eine herausragende unternehmerische Leistung erbracht. Dies war und ist für die heutige Gesellschaftergeneration Vorbild und Ansporn zugleich. Von besonderer Bedeutung hierfür sind die Mitarbeiter des Unternehmens, ihre Energie, ihr Arbeitseinsatz und ihre Authentizität.

Prof. Dr. Rainer Lorz, Partner der Stuttgarter Sozietät Hennerkes, Kirchdörfer & Lorz, die sich auf die Beratung von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien spezialisiert hat.

Für die Technologien und Geschäftsfelder der Zukunft braucht ein Unternehmen wie die Hager Group auch die Köpfe und Kompetenzen der Zukunft. Das Unternehmen muss sich öffnen, um die besten Talente zu interessieren, für sich zu gewinnen und zu halten. Als Familienunternehmen kann es High Potentials mehr Freiheiten, aber auch mehr Sicherheit bieten als ein klassischer Konzern. Außerdem muss sie – ein weiterer Vorteil – während des Veränderungsprozesses nicht in jeder Sekunde die Kosten-Nutzen-Frage stellen, sondern kann den neuen Köpfen und Strukturen Zeit geben, sich zu entfalten. Eines Tages aber, das ist klar, müssen auch sie ihren Beitrag für Unternehmen und Gesellschaft leisten.

Mit anderen Worten: wir sprechen hier von keiner disruptiven Revolution, sondern einer kontinuierlichen Evolution. Was aber nicht bedeutet, dass die Wende, die vor uns liegt, weniger anspruchsvoll wäre.

Die Hager Group ist stark, wird sich verändern und ihren Weg erfolgreich fortsetzen.

Günther Fleig

Gisela Lanza, leitende Professorin am Institut für Produktionstechnik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und Inhaberin des Lehrstuhls für Produktionssysteme und Qualitätsmanagement.

Als Forscherin fällt es mir erst einmal leicht, alles und jeden in Frage zu stellen. Viel schwieriger ist es allerdings, mit neuen Ideen meinem Gegenüber wirkliche Impulse zu geben. Ich glaube, Themen optimieren und evolutionär verbessern, können wir schon sehr gut. Die deutlich größere Herausforderung ist es aber, unser Geschäft als Ganzes radikal neu zu denken.

Ich bin zum Beispiel viel in der Automobilindustrie unterwegs. Hier beschäftigen wir uns oft mit Fragen wie: ist es eigentlich ausreichend, wenn wir uns auf neue Trends und Technologien wie Elektromobilität vorbereiten? Oder wird das doch viel disruptiver? Hat unser „Heiliges Blechle“ komplett ausgedient? Wird Mobilität in der Zukunft ganz anders gedacht? Benötigen wir deutlich weniger Fahrzeuge? Wie werden sie aussehen? Und was heißt das dann insgesamt für die gerade bei uns in Deutschland so wichtigen Autofabriken? Wird es die dann überhaupt noch geben?

Radikal zu denken und komplett neue Bilder zu entwerfen, auch wenn sie noch so verrückt und abwegig scheinen mögen, hilft da sicherlich.

Antoine Raymond, Vorstands­vorsitzender des Automobil­zulieferers ARaymond Network.

Die Energiewende erfordert von uns einen grundlegenden Modellwechsel, der unsere Gewohnheiten, Lebensstile, Nutzungen und Technologien verändert.

In der Industrie beispielsweise investieren wir heute ein hohes Maß an Material und Energie in Produktion und Logistik unserer Produkte. Hier müssen wir das Paradoxon überwinden lernen, einerseits unternehmerisch erfolgreich sein zu wollen, andererseits ein Teil des neuen, nachhaltigeren Wirtschaftssystems von morgen zu werden. Dafür müssen wir das Führungsverständnis in unseren Unternehmen so weiterentwickeln, dass es unsere Fähigkeit zum Zuhören, unser Verantwortungsbewusstsein und unseren Respekt vor Mensch und Umwelt fördert. Außerdem sollte sich jeder in seinem Bereich und mit seinen Mitteln für kooperativere, friedlichere Formen der Zusammenarbeit einsetzen.

Diese lange Übergangsphase wird jedem von uns eine beträchtliche Menge Energie abverlangen. Im besten Fall sollte dies eine sinnstiftende und positive Energie jener Art sein, wie man sie während einer Reise oder eines schönen Abenteuers verspürt.

Günther Fleig, Aufsichtsratsvorsitzender Ehemaliger Personalvorstand der Daimler AG.

Die Zukunft ist elektrisch – im Verkehr, in den Gebäuden, überall. Daraus ergeben sich für die Hager Group Chancen und Risiken. Wie genau werden sich die Erfolgsvoraussetzungen beispielsweise in den Hager-Domänen Elektroinstallation und Strommanagement ändern? Wie vernetzt sich das mit anderen Systemen und Lebensbereichen? Reichen die Veränderungen im Produktangebot – oder muss nicht viel weiter gegangen werden?

Ja, die Hager Group muss und will. Immer wieder sind das Leistungsangebot und ihr Geschäftsmodell auf die Zukunftsfähigkeit zu testen und Veränderungen mutig einzuleiten. Mit der Digitalisierung des Unternehmens, seiner gesamten Geschäftsbeziehungen und der Umsetzung von Industrie 4.0 sind nur zwei wichtige Themen benannt, an denen konkret gearbeitet wird. An dem Transformationsprozess müssen alle beteiligt werden: Management und Belegschaft müssen gemeinsam Ziele entwickeln. Sie durch gute Zusammenarbeit mit einer an menschlichen Werten ausgerichteten Unternehmenskultur zum Erfolg zu führen, ist die Führungsaufgabe der nächsten Zeit. Wer mitmacht, kann stolz darauf sein, bei diesem Unternehmen zu arbeiten.

Die Hager Group ist stark, wird sich verändern und ihren Weg erfolgreich fortsetzen.

Titel – InhaltsverzeichnisEditorial – Daniel HagerEinleitung – Am Anfang steht...Die Zeichen stehen auf Strom – E3/DC und die Zukunft der StromversorgungEine Branche erfindet sich neu – Im Dialog mit Partnern aus dem GroßhandelEnergie fürs Wachstum – Wie die Hager Group Indien elektrisiertUnterwegs auf neuen Wegen – Agile Projektentwicklung bei der Hager Group„Ich verliere nie. Entweder ich gewinne – oder ich lerne etwas“ – Erfolgstrainer Clive Woodward im InterviewDie Macht guter Verbindungen – Vernetzt mehr erreichen bei der Hager GroupDie Hager Group – Unsere Aufsichtsräte zur Energiewende – Der Vorstand – Facts & figures – E3 – Weltweite Kontakte – Impressum – Hager Group Annual Report ArchiveHager Group Annual Report 2018/19Hager Group Annual Report 2017/18Hager Group Annual Report 2016Hager Group Annual Report 2015