Eine elektrisierende Verbindung

Neue Partnerschaften für neue Lösungen

Eine
elektrisierende
Verbindung

Es gibt Aufgaben, die sind so groß, dass niemand sie alleine stemmen kann. Eine ist der Boom der Elektro­mobilität: Wenn immer mehr Kunden auf Elektro­fahrzeuge umsteigen, brauchen sie eine ebenso leistungs­starke wie sichere Lade-Infra­struktur. Für deren Aufbau beschreitet die Hager Group gemeinsam mit Partnern un­gewöhnliche Wege.

Mit der Hager Group, dem US-Start-Up IoTecha und dem Energieversorger EDF arbeiten drei ganz unterschiedliche Partner an cleveren Ladelösungen für E-Mobile.

Vernetzte Mobilität wird in Zukunft viele Player beschäftigen. Auf der „Charging Plaza“-Messe in Obernai bringt die Hager Group viele von ihnen zusammen.

Einmal auftanken, bitte! Was für Fahrzeuge mit Verbrennermotor reine Routine ist, bedeutet für Besitzer von Elektromobilen mitunter noch eine Herausforderung. Wenn sie mit ihrem Fahrzeug an einer Stromtankstelle Halt machen, setzen sie nämlich einen komplexen technischen Vorgang in Bewegung: Ihr Fahrzeug muss zunächst vom Ladepunkt identifiziert, die Verbrauchsdaten gemessen und zur Abrechnung ans Kundenzentrum übermittelt werden. All das muss schnell und möglichst ohne aufwändige Anmeldung geschehen, die Datenübertragung muss während der ganzen Zeit stabil und die Datensicherheit gewährleistet sein. Kurzum: Es ist nicht ganz einfach.

Wenn das E-Fahrzeug zum Bestand­teil eines intelligenten Energie­verbundes werden soll, muss auch seine Lade-Infra­struktur intelligenter werden.

Jacques Kraemer

Und weil das so ist, hat sich die Hager Group mit einem Kreis ausgesuchter Partner zusammengetan, die das elektrische Auftanken gemeinsam sicher, intelligenter und komfortabler gestalten wollen. Einer von ihnen ist IoTecha, ein Start-Up aus dem US-Bundesstaat New Jersey, an dem die Hager Group seit November 2018 beteiligt ist. IoTecha, dessen Name von „IoT“ – der Kurzform für „Internet of Things“ – abgeleitet ist, hat sich auf Internet-der-Dinge-Technologien für das elektrische Laden spezialisiert.

„Das Laden eines E-Fahrzeugs sollte genauso reibungslos erfolgen wie sich das Smartphone nahtlos in ein Netzwerk einwählt, wenn man irgendwo aus dem Flugzeug steigt“, erklärt Oleg Logvinov, der Mitgründer und Vorstandsvorsitzende der Firma. „Und natürlich muss es mindestens genauso sicher sein.“

An dieser Stelle kommen die Softwarelösungen des IoT-Teams ins Spiel. Logvinov und Kollegen gehören zu den Entwicklern der Powerline Kommunikationstechnologie, auf der die Kommunikation von Elektromobilen und externen Ladegeräten in so genannten Combined Charging Systems (CCS‘s) basiert. Combined Charging Systems werden heute bereits von den meisten Automobilherstellern eingesetzt. Sie bilden damit einen wichtigen Baustein für das Ökosystem rund ums Elektromobil, in dem Ladepunkte, Photovoltaikanlagen (oder andere regenerative Energieerzeuger) und Home-Energy-Management-Systeme zu einem intelligenten Ganzen verschmelzen.

IoTecha

Das US-amerikanische Start-Up wurde 2016 von Oleg Logvinov zusammen mit Kollegen von STMicroelectronics gegründet und entwickelt smarte IoT-Lösungen für die Elektro-Ladeinfrastruktur. Das Unternehmen mit Sitz in New Jersey beschäftigt 40 festangestellte Mitarbeiter und betreibt Niederlassungen an der US-Westküste sowie im weißrussischen Minsk. Zu den IoTecha-Investoren gehören neben den Gründern und der Hager Group die taiwanesische Elitegroup Computer Systems, einer der weltgrößten Produzenten von PC-Hauptplatinen. IoTechas CCS on Module (CCSoM) ist heute bereits in vielen Ladegeräten integriert. Die Zahl der Kunden, die das CCSoM und IoTechas IoT.ON™ nutzen, wächst rapide.

Für Jacques Kraemer liegt in der Kooperation mit IoTecha daher der logische nächste Schritt. In den vergangenen zehn Jahren, so der Hager Group Technical Concept Engineering und E-Mobility Manager, habe die Hager Group wertvolle Erfahrungen in der Ladesäulenentwicklung gesammelt und sie in Partnerschaft mit Automobilherstellern wie Toyota, Peugeot, BMW und Audi erprobt. „Jetzt ist der Zeitpunkt, von lokalen Angeboten zu globalen Lösungen überzugehen“, meint Kraemer. „Ladesäulen allein reichen heute nicht mehr aus. Sie müssen in ein Energiemanagementsystem mit Energiespeicher und Photovoltaikanlage eingebunden sein.“

Fahrzeuge werden künftig nicht mehr nur Fortbewegungsmittel, sondern Knotenpunkte zwischen Energie-Infrastruktur und Gebäuden sein.

Mit anderen Worten: Wenn das E-Fahrzeug zum Bestandteil eines intelligenten Energieverbundes werden soll, muss auch seine Lade-Infrastruktur intelligenter werden. Gleichzeitig muss sie für ihre Nutzer einfach zu handhaben und mit Blick auf Datensicherheit absolut zuverlässig sein. Hacker dürfen keinerlei Zugriffsmöglichkeiten genießen. Genau hier kommen IoTechas Lade-Lösungen ins Spiel, die auf dem Combined Charging System mit ISO/IEC 15118-Standard basieren.

In einer komplexen, sich schnell verändernden Welt kann niemand mehr alles allein machen. Die Zusammen­arbeit bietet Potentiale, die man allein nie erschließen könnte.

Jacques Kraemer

Auffällig ist die Unterschiedlichkeit der beiden Partner: Auf der einen Seite ein Familienkonzern wie die Hager Group mit 11.500 Mitarbeitern und Präsenz in rund 120 Ländern der Erde – auf der anderen Seite ein US-amerikanisches Start-Up mit 40 Mitarbeitern und Büros in New Jersey, Kalifornien und dem weißrussischen Minsk. „Als kleine, junge Firma kann IoTecha sehr viel schneller unterwegs sein als wir“, sagt Jacques Kraemer, der momentan fast täglich mit s einen Partnern an der US-Ostküste konferiert. „Für die Entwicklung der Internet-der-Dinge-Lösungen, die IoTecha uns bietet, hätten wir selbst Jahre gebraucht. Auf der anderen Seite profitiert auch IoTecha von der Größe und Erfahrung der Hager Group: Wir eröffnen unserem Partner attraktive Marktzugänge, erprobte Strukturen und unsere Erfahrung in der Skalierung von Lösungsangeboten.“

Electricité de France (EDF)

Die EDF-Gruppe ist ein integrierter Energiekonzern, der in allen Geschäftsbereichen tätig ist: Erzeugung, Übertragung, Verteilung, Energiehandel, Energieverkauf und Energiedienstleistungen. Im Oktober 2018 startete der französische Konzern seinen ehrgeizigen Plan zur Elektromobilität, um bis 2022 in seinen vier größten europäischen Märkten zum führenden Energieunternehmen in diesem Bereich zu werden: Frankreich, Vereinigtes Königreich, Italien und Belgien. Dieser Plan wird durch drei Ziele unterstützt: im Jahr 2022 der führende Lieferant von Elektrizität für Elektrofahrzeuge zu sein, der führende Betreiber eines Netzes von elektrischen Endgeräten zu sein und sich als europäischer Marktführer für „intelligentes Laden“ zu etablieren.

Izivia, eine Tochtergesellschaft von EDF, betreibt bereits 8.000 Ladestationen in Frankreich; Ziel innerhalb der EDF-Gruppe ist es, diese Zahl bis 2022 auf 75.000 zu erhöhen. Die Hager Group ist in Zusammenarbeit mit IoTecha einer der privilegierten Partner zur Unterstützung dieses nationalen Projekts.

Diese kombinierten Stärken dürften auch den Elektromobilitäts-Experten bei EDF nicht entgangen sein. Der größte französische Energiekonzern will bis 2022 europaweit 75.000 Ladepunkte etablieren und hat sich dafür die Hager Group und IoTecha vertraglich als Premiumpartner gesichert. Für Oleg Logvinov und Jacques Kraemer ist all das erst der Anfang einer vielversprechenden Zusammenarbeit.

Volle Power: Im Jahr 2018 wurden weltweit erstmals mehr als zwei Millionen Elektrofahrzeuge verkauft. Nach schleppenden Anfängen steht die E-Mobility-Branche mittlerweile unter Hochspannung.

„Die Energiewende wird althergebrachte Geschäftsmodelle auf den Kopf stellen – und vielfältige neue Geschäftschancen eröffnen“, meint Kraemer. Um sie nutzen, brauche jedes Unternehmen spezialisierte Partner. „In einer komplexen, sich schnell verändernden Welt wie unserer kann niemand mehr alles allein machen. Warum auch? Schließlich bietet die Zusammenarbeit Potentiale, die einer allein sich nie erschließen könnte. Wir werden daher sicher noch weitere Partnerschaften eingehen.“

So gesehen, ist die neue Ladesäule mehr als ein intelligentes Ladeprodukt. Sie ist gleichzeitig ein Symbol für die Zusammenarbeit ganz unterschiedlicher Partner, die gemeinsam im Markt der E-Mobility erfolgreich sein wollen. Und der nimmt nach zögerlichen Anfängen gerade spürbar an Fahrt auf: Weltweit sind mittlerweile fast sechs Millionen Elektrofahrzeuge unterwegs, die alle aufgeladen werden wollen.

Titel – InhaltsverzeichnisEditorial – Daniel HagerVon der Entstehung einer Innovation – Die kundenorientierte Entwicklung von h3+Sicher und zuverlässig – Wie wir die Daten unserer Kunden konsequent schützenUnser Mann vor Ort – Unterwegs mit einem InstallateurEine elektrisierende Verbindung – Neue Partnerschaften für neue LösungenVergessen Sie Kundenfreundlichkeit! – Prof. Peter Fader über Customer CentricityEin Zuhause auf Zeit – Beste Referenzen: Das Hotel Andaz MünchenCovid-19: Zwischenbilanz – Was wir bislang gelernt habenKundeninterviews – Drei Fragen an unsere KundenUnser Vorstand – Unser Aufsichtsrat – Nachhaltig erfolgreich mit E3 – Ansprechpartner für unsere Kunden – Zahlen, Daten, Fakten – Impressum – Hager Group Annual Report ArchiveHager Group Annual Report 2019/20Hager Group Annual Report 2018/19Hager Group Annual Report 2017/18Hager Group Annual Report 2016Hager Group Annual Report 2015