Kombinierte Energien
Energiemanagement
Kombinierte Energien
Während die E-Mobilität an Fahrt aufnimmt, wächst der Bedarf an smarten Lösungen für das Management und die Speicherung von Energie. Genau um diese Themen kümmert sich eine neugegründete Business Unit Hager Energy im schnell wachsenden Geschäft mit erneuerbaren Energien. Aktuell arbeitet die neue Geschäftseinheit bereits an einem ambitionierten Ausbau der Ladesäulenproduktion.
Auf den ersten Blick war es nur ein formaler Akt. Zu Jahresbeginn 2021 rief die Hager Group mit Hager Energy eine neue Business Unit ins Leben, die sich um die Versorgung mit und das Management von Energie kümmern wird. Die neue Geschäftseinheit nutzt die Kompetenzen der komplementären Marken Hager und E3/DC – beides Hauptmarken der Hager Group – bringt die jeweiligen Teams zusammen. Geleitet wird sie von Andreas Piepenbrink, dem E3/DC-Gründer, gemeinsam mit Remy Becher, zuvor verantwortlich für das gruppenweite Produktmarketing der Hager Group.
Ladestationen, Ladetechnik und Energiemanagement werden zum integralen Bestandteil der Haustechnik.
Was man oberflächlich als Formalie unterschätzen könnte, ist in Wirklichkeit ein Signal, wie nachdrücklich die Hager Group daran arbeitet, die elektrische Welt des Jahres 2030 mitzugestalten. Denn in Hager Energy kommen die Innovationsstärke eines führenden Energiespeicher-Herstellers mit der Schlagkraft eines erfahrenen Gebäudetechnik-Produzenten zusammen. In genau dem Moment, in dem erneuerbare Energien zusehends Einzug in Wohn- und Gewerbeimmobilien – in denen jetzt immer mehr Ladeboxen installiert werden – halten, bündelt die Hager Group ihre Kompetenzen in einer amitioniert agierenden Geschäftseinheit.
„Bauherren und Hausbesitzern können wir jetzt ein attraktives Angebot machen“, sagt Andreas Piepenbrink, „von uns erhalten sie Energiemanagement, Hausspeicher und Hauselektrik inklusive Ladeinfrastruktur aus einer einzigen Hand. Und dahinter steht ein Familienunternehmen, das mit seinem Netzwerk erfahrener Handwerkspartner seit jeher Sicherheit und Verlässlichkeit gewährleistet.“
Ihren Partnern aus dem Fachhandwerk wiederum ermöglicht die Hager Group, sich ein zusätzliches, stark wachsendes Geschäftsfeld zu erschließen. Während immer mehr Kunden auf Fahrzeuge mit E-Antrieb umsteigen und sich eigene Photovoltaikanlagen zulegen, können ihnen Elektriker aus Händen der Hager Group jetzt eine elektrische Rundum-Lösung anbieten. Das ist besonders attraktiv in einer Branche, die sich momentan vor Aufträgen kaum retten kann. „Mit unserer ganzheitlichen Lösung von der PV-Anbindung bis zur Ladestation machen wir unseren Handwerkspartnern die Arbeit leichter“, sagt Piepenbrink. „Unterm Strich steht das für eine verlässlichere Technik, problemfreiere Installation und zufriedenere Kunden.“
Als Installateure brauchen wir langfristig verlässliche Partner. Hager und E3/DC sind da eine Idealbesetzung für uns.
Wie sich diese Kombination auszahlt, lässt sich im Frühjahr 2021 unter anderem im fränkischen Uttenreuth beobachten. Hier installieren Techniker der Sonnen PV GmbH in diesen Tagen eine 24,85 kWp-Solaranlage auf dem Satteldach eines Einfamilienhauses. Für den selbsterzeugten Strom wird im Haus selbst noch ein Energiespeicher von E3/DC installiert. Das Energiemanagement kommt von Hager, die neuinstallierte Hauselektrik ebenso. „Eine runde Sache“, lobt Ruth Mehler, Geschäftsführerin des 2010 gegründeten Solateur-Betriebes, der von Anfang an in puncto Hausenergiespeicher mit E3/DC kooperierte.
„E3/DC war immer installateursnah, hat sich und seine Lösungen beständig weiterentwickelt und uns Installateure stets mitgenommen“, erklärt Mehler ihre Treue zum Markenpartner. Momentan montieren Betriebe wie die „Sonnen PV“ Monat für Monat im Schnitt 1.500 weitere Hauskraftwerke der Marke E3/DC. Bis Ende des Jahres dürfte die Zahl der insgesamt installierten E3/DC-Hausenergiespeicher auf eine Flotte von 60.000 Stück gewachsen sein – damit ist E3/DC einer der deutschen Marktführer.
„In der Hager Group sehen wir dabei die ideale Ergänzung“, fügt Martin Lang, technischer Leiter des Betriebes mit zehn Mitarbeitern, hinzu. „Die Technik passt, und mit einem starken Familienunternehmen haben wir hier einen Partner, auf den wir uns in jeder Hinsicht verlassen können.“
Vom Prosumer zum Flexsumer
Prosumer sind Verbraucher (engl. consumer) die zugleich Produzenten (engl. producer) sind. Die nächste Stufe des Prosumers ist der so genannte Flexsumer. Hier werden Verbrauch und Erzeugung des Prosumers mithilfe intelligenter Systeme flexibel gesteuert, um auf Engpässe oder Überschüsse netzübergreifend zu reagieren. So wird das Eigenheim zur Steuerzentrale für den Endkunden, aber auch die Gegenstelle für den Netzbetreiber bzw. Enervieversorger.
Das gilt auch für die Bauherren selbst. Kirsten und Robert Lerch wollen mit ihrer Investition langfristig Energiekosten sparen, das Klima entlasten, ihren mit 6.500 kwH/Jahr relativ hohen Stromverbrauch selbst decken und sich weitestmöglich von Stromversorgern und Netzschwankungen abkoppeln. „Sonnen PV hat uns hier ein ganzheitliches Konzept vorgeschlagen, das aus meiner Sicht absolut zukunftsweisend ist“, sagt Robert Lerch, im Hauptberuf Elektroingenieur. „Dass das Ganze innerhalb von nur vier Tagen professionell installiert wurde, macht die Sache für uns nur noch besser.“
Im Laufe des Jahres wollen die Lerchs sich auch noch ein Elektrofahrzeug zulegen und an ihrer neuen Wallbox in der Garage auftanken. Mit prognostizierten 17.000 bis 21.000 Kilowattstunden Eigenstromproduktion im Jahr dürften sie dabei einen Großteil ihres Gesamtenergieverbrauchs selbst erzeugen. Die Lerchs gehören damit zur schnell wachsenden Gruppe der so genannten „Prosumer“, die ihren Energiebedarf zumindest teilweise aus eigener Erzeugung decken werden.
Die Kombination von Hager mit E3/DC ist aus unserer Sicht absolut zukunftsweisend.
Und weil das so ist, erweitert die Hager Group ihre Produktionskapazitäten in diesem Bereich massiv. „Unser Ziel ist es, die bestvernetzte Wallbox am Markt anzubieten“, erklärt Andreas Piepenbrink. „Unsere Ladestation wird mit EEBUS-Schnittstelle, eigener Software- und Cloudlösung absolut zukunftskompatibel sein. Wir werden einen neuen Standard setzen.“
Das tut die Hager Group heute bereits in puncto Ladetechnik in ganz Europa. In Frankreich, Großbritannien, Belgien und Italien unterstützt sie den Energieversorger EdF bei seinem „Plan Mobilité électrique“: Der Energieversorger will hier ein engmaschiges Netz von Ladepunkten aufbauen, wobei die Hager Group die elektrischen Komponenten liefert. Zum Jahreswechsel 2020/21 wurde in 29 Ländern das Hager flow Energiemanagementsystem eingeführt, das eine optimierte Betankung sicherstellt und eine Überlastung der Hausinstallation vermeidet. In Deutschland werden viele Stationen der Tankstellenkette Aral demnächst mit E-Ladesäulen von Hager ausgestattet werden. Hier forschen Entwickler der Hager Group gemeinsam mit Experten aus der Automobilindustrie am so genannten bidirektionalen Laden – einer Option, der, nach Überzeugung von Andreas Piepenbrink, die Zukunft gehört.
„Im Jahr 2030 wird ein Großteil der Neufahrzeuge nicht mehr mit Verbrenner-, sondern mit Elektromotor unterwegs sein“, ist der Leiter von Hager Energy überzeugt. „Um die Netze nicht zu überlasten, müssen Ladetechnologien flexibler werden.“ Mit bidirektionaler Ladetechnik aber lassen sich E-Mobil-Batterien auch als temporäre Speicher fürs Stromnetz nutzen. Mehr E-Fahrzeuge bedeuten damit keine höhere Last, sondern eine stärkere Entlastung für die Energienetze. In einer Zeit, in der erneuerbare Energiequellen auf der einen, starke Stromverbraucher auf der anderen Seite die Netze belasten, kommt solchen Technologien eine Schlüsselrolle zu.
Letztlich steht die Kombination der Kompetenzen von Hager und E3/DC damit für eine Potentierung der Möglichkeiten, erneuerbare Energien effizient einzusetzen. Und das ist eine gute Nachricht nicht nur für die Hager Group selbst – sondern auch für ihre Handwerkspartner, Kunden und unsere Welt im Jahr 2030.