Nachhaltigkeit: Im Gespräch mit unserem Vorstand
Ein Gespräch über Nachhaltigkeit.
Über Menschen, ihre Leidenschaft und Veränderungen
Nachhaltigkeit: Im Gespräch mit unserem Vorstand
Nachhaltigkeit ist in aller Munde, doch ist es mehr als nur ein Modewort. Unser Vorstand stand Rede und Antwort: Wie wird der Nachhaltigkeitsansatz der Hager Group zu einem gemeinsamen Projekt, das alle unterstützen?
Cate Shaw (Moderatorin): Daniel Hager, können Sie unseren Leserinnen und Lesern erklären, was die Hager Group in Bezug auf die Nachhaltigkeit bereits bewegt hat?
Unser Ziel bei der Hager Group besteht darin, langfristig zu wachsen, anstatt kurzfristig Profite zu maximieren. Für ein Familienunternehmen geht es bei Nachhaltigkeit darum, in Generationen zu denken. Die Herausforderung ist dabei, Konzepte in konkrete, messbare Maßnahmen umzusetzen. Philippe Ferragu wird mir zustimmen, wenn ich sage, dass wir Geld verdienen müssen und auch wollen. Aber es ist ebenso wichtig, die wirtschaftlichen Ziele mit ökologischer und sozialer Verantwortung zu verbinden.
Genauso sehe ich das auch, Daniel. Natürlich ist es wichtig, Geld zu verdienen. Doch es geht um viel mehr. Wir müssen im Einklang mit unseren Überzeugungen handeln: Wir wollen fair und umweltbewusst sein. Wir dürfen nicht vergessen, dass Nachhaltigkeit für ein Familienunternehmen sehr wichtig ist.
Ich möchte darauf zurückkommen, was du über messbare Maßnahmen gesagt hast, Daniel. Es ist wichtig, dass wir rund um unser Handeln und dessen Auswirkungen Transparenz schaffen. Die Vision unseres Unternehmens ist, das Leben der Menschen auf unserem Planeten sicherer, sauberer und lebenswerter zu gestalten. Wir möchten wirtschaftlich erfolgreich sein, damit wir weiterhin zukunftsfähig bleiben. Unsere Mitarbeiter sind sich dessen bewusst und wollen für einen attraktiven Arbeitgeber arbeiten, der das auch so sieht. Wir müssen jetzt handeln und je nachdem, wie wir Entscheidungen treffen, müssen wir auf manches Geschäft verzichten, doch das müssen wir hinnehmen. In jedem Fall müssen wir unsere Kunden und Partner mit uns auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit nehmen.
Mike Elbers, erwarten wirklich all unsere Kunden, dass wir unseren ökologischen Fußabdruck immer weiter reduzieren und stets energieeffizientere Lösungen anbieten?
Ja, und zwar aus den unterschiedlichsten Gründen. Nicht ein Tag vergeht, ohne dass ich gefragt werde, was wir tun, um unseren ökologischen Fußabdruck zu minimieren und ob ich ein E-Auto fahre. Die Diskussionen, die wir über Nachhaltigkeit führen, sind dieselben Diskussionen, die auch unsere Kunden führen. Wir bieten unseren Kunden energieeffiziente Lösungen an, die sie wiederum ihren Kunden liefern. Unsere Aufgabe ist es, Konsumenten dabei zu unterstützen, nachhaltiger zu werden. Dabei wirken sich unsere Handlungen auf das Geschäft, die Umwelt und die Menschen aus. Wir müssen eine gute Balance schaffen, um so viele Menschen wie möglich an Bord zu holen – unsere Mitarbeiter, Partner und Kunden sowie die Gesellschaft um uns herum.
Franck Houdebert, Ralph Fürderer erwähnte, dass wir ein attraktiver Arbeitgeber sein wollen, indem wir nachhaltig handeln. Mike Elbers hat gerade auch über unsere Mitarbeiter gesprochen. Wie sehen Sie das?
Nachhaltigkeit bedeutet, in die Zukunft zu blicken und diese gemeinsam mit unseren derzeitigen und zukünftigen Mitarbeitern aufzubauen. Das bedeutet zu wissen, wie wir Talente halten und wie wir für neue attraktiv werden – stets mit dem Ziel, unsere Diversität und Inklusion zu fördern. Unsere heutigen und zukünftigen Kollegen wünschen sich Transparenz und Transparenz, schafft Vertrauen. Wir kommunizieren ehrlich, was wir machen und wer wir sind. Wir bieten eine sichere sowie dynamische Arbeitsumgebung. Wir machen uns für unsere Vision stark, das Leben der Menschen auf unserem Planeten sicherer, sauberer und lebenswerter zu gestalten. Wenn wir mit Bewerbern sprechen, hören wir zwischen den Zeilen, dass sie von keinem Unternehmen erwarten, dass es alle Probleme gelöst hat. Sie möchten für ein Unternehmen arbeiten, das engagiert ist, das greifbare Maßnahmen umsetzt, flexible Arbeitszeiten anbietet, interessante Projekte, Fortbildungen und individuelle Entwicklungspläne etc. All das tun wir. Ich bin stolz darauf, dass wir ein Unternehmen sind, das Veränderungen auf den Weg bringt, um die Zukunft mitzugestalten.
Was muss sich bei der Hager Group auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit verändern?
Wir müssen unsere CO₂-Emissionen reduzieren, allein weil die gesetzlichen Vorgaben uns einen Handlungsrahmen vorgeben. Mindestens genauso wichtig sind die Menschen und ihre Verhaltensweisen für unseren CO₂-Fußabdruck. Es dauert nicht lange, eine Gewohnheit zu ändern, alle von uns können Veränderungen bewirken. Nehmen wir zum Beispiel unseren Nachhaltigkeitsansatz „Blue Planet Commitment”. Er hilft allen Mitarbeitenden im Unternehmen dabei, ihre Art und Weise, wie sie Dinge tun, zu überdenken und Prozesse infrage zu stellen. Beispielsweise geht es darum, weniger Rohmaterial in der Produktion einzusetzen, den Papierverbrauch zu reduzieren, unser Reiseverhalten zu überdenken, Heiz- und Lichtsysteme anzupassen usw. Diese Aktivitäten und neue Verhaltensweisen werden für die Gesellschaft als Ganzes von Vorteil sein.
Ein Dominoeffekt. Doch damit sich die veränderten Verhaltensweisen verbreiten, muss man die nachhaltigen Maßnahmen mit Überzeugung umsetzen.
Genau Cate, wenn wir über Nachhaltigkeit sprechen, geht es darum, unsere Aufmerksamkeit auf das zu richten, was um uns herum geschieht. Leidenschaft und Überzeugung für unsere Arbeit helfen, Fortschritte zu erzielen. Viele in unserem Unternehmen haben von Fortbildungen profitiert, um Spezialisten in neuen Bereichen zu werden. Viele von ihnen stellen wir in diesem Bericht vor. Wir können unsere Ziele nicht erreichen, wenn wir nicht die besten Menschen an Bord haben und ihnen die Fähigkeiten und Verantwortlichkeiten an die Hand geben, die sie benötigen, um ihr volles Potenzial zu entfalten.
Kunden entscheiden sich für unsere Produkte, weil sie unseren Lösungen vertrauen und uns kennen.
Ich möchte kurz einhaken und über das Thema „Wandel” sprechen. Wandel geht mit Innovation einher und Innovation bedeutet für unsere Branche, neue Technologien aufzuzeigen. Dafür benötigen wir Spezialisten und Fachwissen. Leider haben wir noch zu wenige Materialwissenschaftler, wodurch Engpässe entstehen können. Wir müssen die fehlenden Kompetenzen in der Gruppe durch Recruiting und Weiterbildung aufbauen und fördern, um Innovationen in unserem Produktangebot voranzutreiben. Mike, du wirst zustimmen, wenn ich sage, dass wir bei unseren Kunden glaubwürdiger sind, wenn unser Produktangebot zu unserem Nachhaltigkeitsverständnis passt. Das neue Produktportfolio stellt eine Veränderung, eine Herausforderung und somit auch ein Risiko dar. Wir müssen den Mut haben, uns auf unbekanntes Terrain zu begeben.
Natürlich ist es wichtig, innovativ zu sein und es geht, wie Franck sagte, auch um Vertrauen und Engagement. Kunden entscheiden sich weiterhin für unsere Produkte, weil sie unseren Lösungen vertrauen und uns kennen – und genau das wollen wir erhalten. Wenn Menschen heutzutage erfahren, dass man bei der Hager Group – einem Elektrounternehmen – arbeitet, fragen sie jedes Mal, was wir tun, um Energie zu sparen, CO₂-Emissionen zu senken, nachhaltiger und innovativer zu sein. Wir müssen klare Antworten geben können.
Wie viel Budget ist für Innovation und Nachhaltigkeit eingeplant?
Die Hager Group hat sich dazu verpflichtet, in Innovation und Nachhaltigkeit zu investieren. Manche Maßnahmen sind kostspieliger, manche weniger und es gibt obligatorische Investitionen. Dabei ist es unsere Pflicht, unser Geld so verantwortungsbewusst wie möglich zu investieren. Es gibt sehr viele Initiativen, für die Budget eingeplant werden muss. Das betrifft vor allem den Bereich von Ralph und seine Teams. Die Budgetplanung für Nachhaltigkeit unterscheidet sich nicht von der üblichen Budgetplanung. Wir geben Gebote für Ausschreibungen ab, fordern ein Angebot an, und versuchen, die besten Leistungen für unser Geld zu bekommen. Das Wichtigste dabei ist, dass wir alle davon überzeugt sind, dass wir Geld in Innovation und Nachhaltigkeit investieren möchten. Das wird nicht infrage gestellt.
Ich möchte noch einmal näher darauf eingehen, was Philippe gerade zu unseren Initiativen gesagt hat. Im Jahr 2021 haben wir unseren ökologischen Fußabdruck analysiert, wir wissen, was wir messen müssen und wie wir direkten Einfluss auf die CO₂- Reduzierung nehmen können. Wir können die indirekten Auswirkungen unseres Verhaltens, unserer Produkte und unserer Lieferanten messen. Wir wissen, wie wir einen direkten Einfluss nehmen auf unseren Energieverbrauch, wie wir grünere Energie nutzen und einsparen und wie wir die Art und Weise verändern, mit der wir uns organisieren. Die lokale Produktion und Beschaffung werden von deutlich größerer Bedeutung sein als in der Vergangenheit. Unsere Handlungen werden einen sichtbaren Einfluss haben.
Welche greifbaren Zahlen und Maßnahmen haben wir derzeit?
Viele unserer Gebäude produzieren bereits seit Jahren ihre eigene Energie durch Photovoltaik-Panele. Auf dem Dach des Hager Forums am Standort Obernai im Elsass befinden sich beispielsweise 440 davon.
Unsere Firmenwagenrichtlinie beinhaltet die CO₂-Emission der Autos. Hager Energy, unsere neue Business Unit, die sich um alle Lösungen der Marke E3/DC kümmert, bietet Produkte an, um den Ressourcen- und Energieverbrauch zu optimieren. Ein weiteres Beispiel ist die Suche nach Alternativen zur Nutzung von Generatoren, die viel CO₂ ausstoßen in der Produktion. Alternativen sind teurer, doch aus ökologischer Sicht ist es die einzige Lösung, wenn wir langfristig nachhaltig agieren wollen. Genau das meinen wir, wenn wir sagen, dass wir zum Wohle langfristigerer, ambitionierterer Ziele auf kurzfristige Profite verzichten.
Zum Abschluss möchte ich noch eine Person zitieren, die für diesen Bericht interviewt wurde: „Wir möchten nicht die Besten der Welt in unserer Branche sein. Wir möchten in unserer Branche das Beste für die Welt tun.” Das stimmt sehr gut mit dem überein, was Sie gerade gesagt haben, Daniel Hager.
Vielen Dank, dass Sie Ihre Gedanken mit uns geteilt haben.